Eine Bürgschaft für die Miete ist ein wichtiges Thema, das sowohl für Eltern als auch für Mieter von großer Bedeutung ist. Sie stellt eine Sicherheitsleistung dar, die dem Vermieter zugutekommt, falls der Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. In diesem umfassenden Leitfaden werden wir detailliert auf die verschiedenen Aspekte der Bürgschaft für die Miete eingehen, insbesondere im Kontext der elterlichen Unterstützung. Wir werden klären, was eine Mietbürgschaft genau ist, welche Vor- und Nachteile sie bietet, welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten und wie eine solche Bürgschaft optimal gestaltet werden kann. Dabei werden wir auch auf die speziellen Bedürfnisse und Herausforderungen eingehen, die sich für Eltern ergeben, die für ihre Kinder eine Bürgschaft übernehmen. Ziel ist es, Ihnen einen klaren und verständlichen Überblick zu verschaffen, damit Sie fundierte Entscheidungen treffen können.
Was ist eine Bürgschaft für die Miete?
Eine Bürgschaft für die Miete ist im Kern eine vertragliche Vereinbarung, bei der sich ein Bürge (in diesem Fall oft die Eltern) gegenüber dem Vermieter verpflichtet, für die Mietschulden des Mieters (des Kindes) einzustehen, falls dieser nicht zahlen kann. Dies bedeutet, dass die Eltern im Falle von Zahlungsunfähigkeit des Mieters direkt vom Vermieter in Anspruch genommen werden können. Die Bürgschaft dient dem Vermieter als Sicherheit, um das finanzielle Risiko eines Mietausfalls zu minimieren. Sie ist besonders relevant für junge Mieter, Studenten oder Auszubildende, die oft noch kein oder nur ein geringes eigenes Einkommen haben und daher Schwierigkeiten haben könnten, eine Wohnung anzumieten. Durch die Bürgschaft der Eltern wird dem Vermieter das notwendige Vertrauen gegeben, um einen Mietvertrag abzuschließen. Die Bürgschaft kann sich auf die gesamte Mietdauer oder einen bestimmten Zeitraum beziehen und deckt in der Regel sowohl die Grundmiete als auch die Nebenkosten ab. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Bürgschaft eine erhebliche finanzielle Verpflichtung darstellt, da die Eltern im schlimmsten Fall für alle Mietschulden aufkommen müssen. Daher sollte eine solche Entscheidung gut überlegt und alle Risiken sorgfältig abgewogen werden. Die rechtlichen Grundlagen für die Bürgschaft sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt, insbesondere in den §§ 765 ff. BGB. Diese Paragraphen definieren die Rechte und Pflichten des Bürgen und des Gläubigers (des Vermieters) und legen fest, unter welchen Bedingungen eine Bürgschaft wirksam ist. Eine wesentliche Voraussetzung für die Wirksamkeit einer Bürgschaft ist die Schriftform. Das bedeutet, dass die Bürgschaftserklärung schriftlich abgegeben werden muss, um rechtlich bindend zu sein. Mündliche Zusagen reichen nicht aus. Darüber hinaus ist es ratsam, den Bürgschaftsvertrag genau zu prüfen und sich gegebenenfalls rechtlich beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle Bedingungen klar und verständlich sind und keine unangemessenen Risiken eingegangen werden. Eine Bürgschaft kann eine wertvolle Unterstützung für junge Menschen sein, die ihren ersten Schritt in die eigenen vier Wände machen, aber sie sollte immer mit Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein angegangen werden.
Vorteile und Nachteile einer Mietbürgschaft für Eltern
Für Eltern, die überlegen, eine Mietbürgschaft für ihr Kind zu übernehmen, gibt es sowohl Vorteile als auch Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Einer der größten Vorteile ist, dass die Bürgschaft dem Kind ermöglicht, eine Wohnung zu finden, die es sich sonst vielleicht nicht leisten könnte. Gerade in Städten mit angespanntem Wohnungsmarkt ist es oft schwierig, ohne Bürgschaft eine geeignete Wohnung zu finden. Die Bürgschaft der Eltern kann hier den entscheidenden Unterschied machen und dem Kind den Start in ein selbstständiges Leben erleichtern. Darüber hinaus kann die Bürgschaft auch die Beziehung zwischen Eltern und Kind stärken, da sie ein Zeichen des Vertrauens und der Unterstützung darstellt. Die Eltern zeigen, dass sie an das Kind glauben und ihm finanziell zur Seite stehen. Dies kann das Selbstbewusstsein des Kindes stärken und ihm ein Gefühl der Sicherheit geben. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bürgschaft eine kostengünstigere Alternative zu anderen Formen der Mietsicherheit, wie beispielsweise einer Mietkautionsversicherung, darstellen kann. Während für eine Mietkautionsversicherung regelmäßig Beiträge gezahlt werden müssen, fallen bei einer Bürgschaft in der Regel keine direkten Kosten an, solange der Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Allerdings gibt es auch erhebliche Nachteile, die bei der Entscheidung für eine Bürgschaft berücksichtigt werden müssen. Der größte Nachteil ist das finanzielle Risiko, das die Eltern eingehen. Im Falle von Zahlungsunfähigkeit des Kindes müssen die Eltern für die Mietschulden aufkommen, was zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen kann. Dies kann insbesondere dann problematisch sein, wenn die Eltern selbst über begrenzte finanzielle Mittel verfügen oder bereits andere finanzielle Verpflichtungen haben. Darüber hinaus kann die Bürgschaft auch die finanzielle Flexibilität der Eltern einschränken. Da die Bürgschaft als Verbindlichkeit in der Schufa eingetragen wird, kann dies die Kreditwürdigkeit der Eltern beeinträchtigen und es ihnen erschweren, selbst Kredite aufzunehmen oder andere finanzielle Entscheidungen zu treffen. Ein weiterer potenzieller Nachteil ist die Belastung der Eltern-Kind-Beziehung. Wenn es zu Zahlungsschwierigkeiten kommt und die Eltern für die Schulden des Kindes aufkommen müssen, kann dies zu Konflikten und Spannungen innerhalb der Familie führen. Es ist daher wichtig, offen über die Risiken und Konsequenzen einer Bürgschaft zu sprechen und klare Vereinbarungen zu treffen, um Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden. Bevor Eltern sich für eine Bürgschaft entscheiden, sollten sie daher ihre eigene finanzielle Situation sorgfältig prüfen und sich bewusst machen, welche Risiken sie eingehen. Es ist ratsam, sich professionell beraten zu lassen und alle Vor- und Nachteile abzuwägen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Rechtliche Rahmenbedingungen einer Mietbürgschaft
Die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Mietbürgschaft sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgelegt und bilden die Grundlage für die Rechte und Pflichten aller Beteiligten. Es ist wichtig, diese Rahmenbedingungen genau zu kennen, um die Wirksamkeit der Bürgschaft sicherzustellen und spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Die zentralen Vorschriften finden sich in den §§ 765 ff. BGB. Gemäß § 765 BGB verpflichtet sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger (in diesem Fall dem Vermieter), für die Verbindlichkeiten eines Dritten (des Mieters) einzustehen, wenn dieser seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Eine wesentliche Voraussetzung für die Gültigkeit einer Bürgschaft ist die Schriftform (§ 766 BGB). Dies bedeutet, dass die Bürgschaftserklärung schriftlich abgegeben werden muss, um rechtlich bindend zu sein. Eine mündliche Zusage oder eine Bürgschaft per E-Mail reichen nicht aus. Die Schriftform dient dem Schutz des Bürgen, damit dieser sich der Tragweite seiner Verpflichtung bewusst wird. Im Bürgschaftsvertrag sollten die wesentlichen Bedingungen der Bürgschaft klar und eindeutig formuliert sein. Dazu gehören insbesondere der Name des Mieters, die Höhe der Miete, die Dauer der Bürgschaft und der Umfang der Haftung. Es sollte auch festgelegt werden, für welche konkreten Forderungen die Bürgschaft gilt (z.B. Grundmiete, Nebenkosten, Schadensersatzansprüche). Ein wichtiger Aspekt ist die Ausfallbürgschaft (§ 771 BGB). Bei einer Ausfallbürgschaft kann der Vermieter den Bürgen erst dann in Anspruch nehmen, wenn er den Mieter erfolglos gemahnt und gegen ihn die Zwangsvollstreckung betrieben hat. Dies bedeutet, dass der Vermieter zunächst alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen muss, um seine Forderungen gegenüber dem Mieter durchzusetzen, bevor er sich an den Bürgen wenden kann. Im Mietrecht ist jedoch häufig die selbstschuldnerische Bürgschaft vereinbart. Bei dieser Form der Bürgschaft kann der Vermieter den Bürgen sofort in Anspruch nehmen, sobald der Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, ohne dass er zuvor den Mieter mahnen oder gegen ihn vollstrecken muss. Die selbstschuldnerische Bürgschaft stellt für den Bürgen ein höheres Risiko dar, da er schneller in Anspruch genommen werden kann. Es ist daher ratsam, vor der Unterzeichnung einer Bürgschaftserklärung genau zu prüfen, welche Art von Bürgschaft vereinbart wird. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Höhe der Bürgschaft. Gemäß § 551 BGB darf die Bürgschaft im Wohnraummietrecht grundsätzlich maximal das Dreifache der monatlichen Nettokaltmiete betragen. Diese Begrenzung dient dem Schutz des Mieters und des Bürgen vor übermäßigen finanziellen Belastungen. Die Bürgschaft erlischt, wenn der Mieter alle seine Verpflichtungen aus dem Mietvertrag erfüllt hat oder wenn die Bürgschaftsvereinbarung befristet ist und die Frist abgelaufen ist. Es ist ratsam, nach Beendigung des Mietverhältnisses eine schriftliche Bestätigung des Vermieters über die Erledigung aller Forderungen und die Freigabe der Bürgschaft einzufordern. Die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Mietbürgschaft sind komplex und vielfältig. Es ist daher empfehlenswert, sich vor der Übernahme einer Bürgschaft umfassend zu informieren und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um die eigenen Rechte und Pflichten zu kennen und finanzielle Risiken zu minimieren.
Gestaltung einer Bürgschaft für die Miete: Tipps und Vorlagen
Die Gestaltung einer Bürgschaft für die Miete ist ein entscheidender Schritt, um die Rechte und Pflichten aller Beteiligten klar zu definieren und spätere Missverständnisse oder Streitigkeiten zu vermeiden. Eine gut formulierte Bürgschaftserklärung schützt sowohl den Vermieter als auch den Bürgen und den Mieter. Es gibt verschiedene Aspekte, die bei der Gestaltung einer Bürgschaft berücksichtigt werden sollten. Zunächst ist es wichtig, die Art der Bürgschaft festzulegen. Wie bereits erwähnt, gibt es die Ausfallbürgschaft und die selbstschuldnerische Bürgschaft. Bei der Ausfallbürgschaft kann der Vermieter den Bürgen erst in Anspruch nehmen, wenn er den Mieter erfolglos gemahnt und gegen ihn die Zwangsvollstreckung betrieben hat. Bei der selbstschuldnerischen Bürgschaft kann der Vermieter den Bürgen sofort in Anspruch nehmen, sobald der Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Die selbstschuldnerische Bürgschaft ist im Mietrecht üblich, stellt aber für den Bürgen ein höheres Risiko dar. In der Bürgschaftserklärung sollte klar und eindeutig festgelegt werden, welche Art von Bürgschaft vereinbart wird. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umfang der Bürgschaft. Es sollte genau definiert werden, für welche Forderungen die Bürgschaft gilt. In der Regel umfasst die Bürgschaft die Grundmiete und die Nebenkosten. Es kann aber auch vereinbart werden, dass die Bürgschaft auch für Schadensersatzansprüche des Vermieters gilt, beispielsweise für Schäden an der Mietsache, die vom Mieter verursacht wurden. Die Höhe der Bürgschaft sollte ebenfalls klar angegeben werden. Gemäß § 551 BGB darf die Bürgschaft im Wohnraummietrecht grundsätzlich maximal das Dreifache der monatlichen Nettokaltmiete betragen. Es ist wichtig, diese Begrenzung zu beachten, um die Gültigkeit der Bürgschaft nicht zu gefährden. Die Dauer der Bürgschaft sollte ebenfalls in der Bürgschaftserklärung festgelegt werden. Die Bürgschaft kann für die gesamte Dauer des Mietverhältnisses oder für einen bestimmten Zeitraum vereinbart werden. Es ist auch möglich, eine Bürgschaft auf Probe zu vereinbaren, bei der die Bürgschaft nach einer bestimmten Zeit automatisch endet, wenn der Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen regelmäßig nachgekommen ist. Die Bürgschaftserklärung sollte alle wesentlichen Angaben enthalten, wie den Namen des Mieters, den Namen des Bürgen, die Adresse der Mietwohnung, die Höhe der Miete, die Art der Bürgschaft, den Umfang der Bürgschaft, die Dauer der Bürgschaft und das Datum der Unterzeichnung. Es ist ratsam, die Bürgschaftserklärung in schriftlicher Form zu verfassen und von allen Beteiligten (Mieter, Bürge, Vermieter) unterschreiben zu lassen. Eine schriftliche Vereinbarung bietet Rechtssicherheit und erleichtert die Beweisführung im Falle von Streitigkeiten. Es gibt zahlreiche Vorlagen und Muster für Bürgschaftserklärungen, die im Internet oder bei Verbraucherorganisationen erhältlich sind. Es ist jedoch wichtig, diese Vorlagen sorgfältig zu prüfen und an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Eine individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt oder eine Verbraucherberatungsstelle kann sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass die Bürgschaftserklärung alle relevanten Aspekte berücksichtigt und rechtlich wirksam ist. Eine gut gestaltete Bürgschaftserklärung trägt dazu bei, die Risiken für alle Beteiligten zu minimieren und eine vertrauensvolle Basis für das Mietverhältnis zu schaffen.
Vorlage für eine Mietbürgschaft: Ein praktisches Beispiel
Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Vorlage für eine Mietbürgschaft zur Verfügung, die Ihnen als praktisches Beispiel dienen kann. Bitte beachten Sie, dass diese Vorlage lediglich eine Orientierungshilfe darstellt und keine individuelle Rechtsberatung ersetzt. Es ist wichtig, die Vorlage an Ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass die Bürgschaftserklärung rechtlich wirksam ist.
Bürgschaftserklärung für Mietvertrag
zwischen
[Name des Vermieters] [Adresse des Vermieters] (im Folgenden „Vermieter“)
und
[Name des Bürgen] [Adresse des Bürgen] (im Folgenden „Bürge“)
und
[Name des Mieters] [Adresse des Mieters (derzeitige oder zukünftige Adresse)] (im Folgenden „Mieter“)
§ 1 Mietvertrag
Der Bürge übernimmt hiermit eine Bürgschaft für die Verpflichtungen des Mieters aus dem Mietvertrag vom [Datum des Mietvertrags] über die Wohnung in [Adresse der Mietwohnung] (im Folgenden „Mietvertrag“).
§ 2 Umfang der Bürgschaft
Die Bürgschaft erstreckt sich auf alle Forderungen des Vermieters aus dem Mietvertrag, insbesondere auf:
- die monatliche Nettokaltmiete in Höhe von [Betrag] Euro
- die monatlichen Nebenkostenvorauszahlungen in Höhe von [Betrag] Euro
- etwaige Betriebskostennachzahlungen
- Schadensersatzansprüche des Vermieters wegen Beschädigung der Mietsache
- Kosten der Rechtsverfolgung
Die Bürgschaft ist der Höhe nach auf einen Betrag von [Betrag] Euro begrenzt. Dieser Betrag entspricht dem Dreifachen der monatlichen Nettokaltmiete.
§ 3 Art der Bürgschaft
Es handelt sich um eine selbstschuldnerische Bürgschaft. Der Vermieter kann den Bürgen unmittelbar in Anspruch nehmen, sobald der Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, ohne dass der Vermieter zuvor den Mieter mahnen oder gegen ihn die Zwangsvollstreckung betreiben muss.
§ 4 Dauer der Bürgschaft
Die Bürgschaft beginnt mit dem [Datum des Mietbeginns] und endet mit der Beendigung des Mietverhältnisses, spätestens jedoch am [Datum, falls eine Befristung vereinbart wurde]. Die Bürgschaft erlischt, wenn alle Forderungen des Vermieters aus dem Mietvertrag erfüllt sind.
§ 5 Schriftform
Änderungen und Ergänzungen dieser Bürgschaftserklärung bedürfen der Schriftform.
§ 6 Salvatorische Klausel
Sollten einzelne Bestimmungen dieser Bürgschaftserklärung unwirksam sein oder werden, so berührt dies die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen nicht.
[Ort, Datum]
[Unterschrift des Vermieters]
[Unterschrift des Bürgen]
[Unterschrift des Mieters (optional)]
Diese Vorlage dient als Ausgangspunkt für Ihre individuelle Bürgschaftserklärung. Es ist wichtig, alle Angaben sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Beachten Sie, dass diese Vorlage keine Rechtsberatung ersetzt. Im Zweifelsfall sollten Sie sich von einem Rechtsanwalt oder einer Verbraucherberatungsstelle beraten lassen.
Alternativen zur Mietbürgschaft für Eltern
Neben der klassischen Mietbürgschaft gibt es für Eltern, die ihren Kindern bei der Wohnungssuche helfen möchten, auch Alternativen, die möglicherweise weniger Risiken bergen oder besser zu den individuellen Umständen passen. Es ist wichtig, diese Alternativen zu kennen und abzuwägen, um die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden. Eine der häufigsten Alternativen ist die Mietkaution. Der Mieter zahlt dem Vermieter eine Kaution, die in der Regel das Dreifache der monatlichen Nettokaltmiete beträgt. Diese Kaution dient dem Vermieter als Sicherheit für eventuelle Schäden an der Wohnung oder ausstehende Mietzahlungen. Der Vorteil der Mietkaution ist, dass die Eltern nicht persönlich für die Schulden des Kindes haften, sondern lediglich das Geld für die Kaution zur Verfügung stellen müssen. Nach Beendigung des Mietverhältnisses und Erfüllung aller Verpflichtungen erhält der Mieter die Kaution zuzüglich Zinsen zurück. Eine weitere Alternative ist die Mietkautionsversicherung. Hier zahlt der Mieter einen jährlichen Beitrag an eine Versicherungsgesellschaft, die im Gegenzug für eventuelle Mietschulden oder Schäden an der Wohnung einsteht. Der Vorteil für die Eltern ist, dass sie keine hohe Summe als Kaution hinterlegen müssen. Allerdings ist zu beachten, dass die Beiträge für die Mietkautionsversicherung regelmäßig anfallen und nicht zurückgezahlt werden. Eine dritte Möglichkeit ist die Elternbürgschaft mit begrenzter Haftung. Hier übernehmen die Eltern zwar eine Bürgschaft, begrenzen aber den Haftungsumfang auf einen bestimmten Betrag oder Zeitraum. Dies kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn die Eltern nur für einen bestimmten Zeitraum (z.B. während des Studiums oder der Ausbildung) für die Mietschulden des Kindes einstehen möchten. Durch die Begrenzung der Haftung können die Eltern ihr finanzielles Risiko besser kontrollieren. Eine weitere Alternative ist die private Bürgschaft durch Dritte. Anstatt der Eltern kann auch eine andere Person (z.B. ein Verwandter oder Freund) eine Bürgschaft übernehmen. Dies kann eine gute Option sein, wenn die Eltern selbst keine Bürgschaft übernehmen können oder möchten. Es ist jedoch wichtig, dass der Bürge sich der finanziellen Risiken bewusst ist und die Bürgschaft freiwillig übernimmt. Darüber hinaus gibt es auch staatliche Unterstützungsmöglichkeiten für Mieter, insbesondere für junge Menschen in Ausbildung oder Studium. Dazu gehören beispielsweise das BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) oder Wohngeld. Diese Leistungen können dazu beitragen, die Mietkosten zu senken und die finanzielle Belastung für den Mieter zu verringern. Bevor Eltern sich für eine bestimmte Alternative entscheiden, sollten sie die individuellen Umstände und Bedürfnisse des Kindes sowie ihre eigene finanzielle Situation sorgfältig prüfen. Es ist ratsam, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen, um die beste Lösung zu finden. Jede Alternative hat ihre Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Fazit: Bürgschaft für die Miete – Eine wohlüberlegte Entscheidung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bürgschaft für die Miete eine wichtige Unterstützung für junge Menschen sein kann, die ihren ersten Schritt in die eigenen vier Wände machen. Sie ermöglicht es ihnen, eine Wohnung zu finden, die sie sich sonst vielleicht nicht leisten könnten, und gibt Vermietern die notwendige Sicherheit. Für Eltern stellt die Bürgschaft jedoch eine erhebliche finanzielle Verpflichtung dar, die gut überlegt sein sollte. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu kennen. Die Bürgschaft sollte als eine Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kind betrachtet werden, die jedoch auch klare Vereinbarungen und Verantwortlichkeiten erfordert. Die finanziellen Risiken sind nicht zu unterschätzen, da die Eltern im schlimmsten Fall für die Mietschulden des Kindes aufkommen müssen. Dies kann zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen und die eigene finanzielle Flexibilität einschränken. Es ist daher ratsam, die eigene finanzielle Situation sorgfältig zu prüfen und sich bewusst zu machen, welche Risiken man eingeht. Alternativ zur Bürgschaft gibt es verschiedene andere Optionen, wie beispielsweise die Mietkaution, die Mietkautionsversicherung oder die Elternbürgschaft mit begrenzter Haftung. Diese Alternativen können möglicherweise weniger Risiken bergen oder besser zu den individuellen Umständen passen. Es ist wichtig, diese Optionen zu kennen und abzuwägen, um die beste Lösung für alle Beteiligten zu finden. Die Gestaltung der Bürgschaftserklärung ist ein entscheidender Schritt, um die Rechte und Pflichten aller Beteiligten klar zu definieren. Eine gut formulierte Bürgschaftserklärung schützt sowohl den Vermieter als auch den Bürgen und den Mieter. Es ist ratsam, eine schriftliche Vereinbarung zu treffen und sich gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass die Bürgschaftserklärung rechtlich wirksam ist. Letztendlich ist die Entscheidung für oder gegen eine Bürgschaft eine individuelle Entscheidung, die von den persönlichen Umständen und Bedürfnissen aller Beteiligten abhängt. Es ist wichtig, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren, alle Risiken und Konsequenzen zu besprechen und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Die Bürgschaft sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden, sondern als eine wohlüberlegte und verantwortungsvolle Entscheidung, die im besten Fall allen Beteiligten zugutekommt.