Elektronische Krankmeldung Kommt Nicht An: Was Tun?

Die elektronische Krankmeldung (eAU) soll den Prozess der Krankmeldung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinfachen. Doch was passiert, wenn die elektronische Krankmeldung nicht ankommt? Dieser umfassende Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen, gibt Ihnen konkrete Handlungsempfehlungen und erklärt, welche Rechte und Pflichten Sie als Arbeitnehmer haben. Wir werden auch die Rolle der verschiedenen Akteure – Arzt, Krankenkasse und Arbeitgeber – untersuchen und häufige Fragen rund um die eAU beantworten.

Ursachenforschung: Warum ist die elektronische Krankmeldung nicht angekommen?

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine elektronische Krankmeldung ihren Empfänger nicht erreicht. Technische Probleme sind eine häufige Ursache. Die Übertragung der Daten von der Arztpraxis zur Krankenkasse und anschließend zum Arbeitgeber kann durch Störungen in den Systemen beeinträchtigt werden. Auch Fehler bei der Dateneingabe können dazu führen, dass die eAU nicht korrekt zugeordnet werden kann. Beispielsweise könnte die Angabe der falschen Arbeitgeberdaten oder eine fehlerhafte Versicherungsnummer die Zustellung verhindern. Ein weiterer Grund könnte in Kommunikationsproblemen zwischen den beteiligten Institutionen liegen. Nicht alle Arztpraxen, Krankenkassen und Arbeitgeber sind technisch gleich gut ausgestattet oder an die notwendigen Schnittstellen angebunden. Es ist auch möglich, dass die Krankenkasse die Daten noch nicht an den Arbeitgeber weitergeleitet hat. Dies kann passieren, wenn es interne Bearbeitungszeiten gibt oder die Krankenkasse noch auf zusätzliche Informationen wartet. Zudem sollten Sie prüfen, ob Ihre eigenen Angaben korrekt sind. Haben Sie dem Arzt die richtigen Informationen gegeben? Ist Ihre Adresse und Ihre Versicherungsnummer aktuell? Ein einfacher Tippfehler kann die gesamte Kette unterbrechen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gründe vielfältig sein können, und es wichtig ist, systematisch vorzugehen, um die Ursache zu finden und das Problem zu beheben. Um die Komplexität zu verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, Sie senden eine E-Mail, aber die E-Mail-Adresse des Empfängers ist falsch. Die E-Mail wird nicht ankommen. Ähnlich verhält es sich mit der elektronischen Krankmeldung. Wenn nur ein kleines Detail nicht stimmt, kann die gesamte Übertragung fehlschlagen. Daher ist es entscheidend, alle potenziellen Fehlerquellen zu überprüfen.

Handlungsempfehlungen: Was tun, wenn die eAU fehlt?

Wenn Ihre elektronische Krankmeldung nicht bei Ihrem Arbeitgeber angekommen ist, sollten Sie unverzüglich aktiv werden. Der erste Schritt ist die Kontaktaufnahme mit Ihrer Arztpraxis. Fragen Sie nach, ob die eAU tatsächlich versendet wurde und bitten Sie um einen Nachweis. Dieser Nachweis kann Ihnen helfen, den Weg der Krankmeldung nachzuvollziehen. Als Nächstes sollten Sie sich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen. Erkundigen Sie sich, ob die Krankenkasse die eAU von der Arztpraxis erhalten hat und ob diese an Ihren Arbeitgeber weitergeleitet wurde. Die Krankenkasse kann Ihnen Auskunft über den Status der Übermittlung geben und eventuelle Probleme identifizieren. Informieren Sie auch Ihren Arbeitgeber über die Situation. Teilen Sie ihm mit, dass Sie krankgeschrieben sind und dass es Probleme mit der elektronischen Übermittlung der Krankmeldung gibt. Bieten Sie an, die Krankmeldung in Papierform nachzureichen, um Ihren Pflichten als Arbeitnehmer nachzukommen. Dokumentieren Sie alle Ihre Kommunikationsschritte. Notieren Sie sich Datum, Uhrzeit und Gesprächspartner. Bewahren Sie alle Nachweise und Bestätigungen sorgfältig auf. Sollte sich das Problem nicht lösen lassen, kann es sinnvoll sein, rechtlichen Rat einzuholen. Ein Anwalt für Arbeitsrecht kann Ihnen helfen, Ihre Rechte durchzusetzen und gegebenenfalls Ansprüche gegenüber Ihrem Arbeitgeber geltend zu machen. Wichtig ist, dass Sie schnell handeln, um mögliche Konsequenzen wie eine Abmahnung oder im schlimmsten Fall eine Kündigung zu vermeiden. Denken Sie daran, dass Sie als Arbeitnehmer in der Pflicht stehen, Ihren Arbeitgeber unverzüglich über Ihre Arbeitsunfähigkeit zu informieren und eine ärztliche Bescheinigung vorzulegen. Die elektronische Krankmeldung soll diesen Prozess vereinfachen, aber wenn sie nicht funktioniert, müssen Sie alternative Wege nutzen, um Ihren Pflichten nachzukommen. Es ist auch ratsam, sich regelmäßig über den Stand der Dinge zu informieren und proaktiv nachzufragen, um sicherzustellen, dass die Krankmeldung letztendlich bei Ihrem Arbeitgeber ankommt. Durch schnelles und entschlossenes Handeln können Sie Missverständnisse vermeiden und Ihre Position als Arbeitnehmer stärken.

Rechte und Pflichten: Was müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber beachten?

Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber haben im Zusammenhang mit der elektronischen Krankmeldung bestimmte Rechte und Pflichten. Als Arbeitnehmer haben Sie das Recht auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört, dass Sie Ihren Arbeitgeber unverzüglich über Ihre Arbeitsunfähigkeit informieren und eine ärztliche Bescheinigung vorlegen. Die elektronische Krankmeldung ist eine Möglichkeit, dieser Pflicht nachzukommen. Sie haben aber auch die Pflicht, sich um die ordnungsgemäße Übermittlung der Krankmeldung zu kümmern. Das bedeutet, dass Sie sicherstellen müssen, dass Ihre Angaben korrekt sind und dass Sie bei Problemen aktiv werden. Ihr Arbeitgeber hat das Recht, die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung zu verlangen, wenn Sie länger als drei Kalendertage krank sind. Er hat auch das Recht, die Krankmeldung bei der Krankenkasse abzurufen. Allerdings hat er auch die Pflicht, die elektronische Krankmeldung zu akzeptieren, sofern sie ordnungsgemäß übermittelt wurde. Der Arbeitgeber darf Sie nicht benachteiligen, weil Sie krank sind. Er darf Sie beispielsweise nicht kündigen, nur weil Sie häufig krank sind. Allerdings gibt es Ausnahmen, wenn Sie Ihre Pflichten als Arbeitnehmer verletzt haben, beispielsweise wenn Sie Ihre Arbeitsunfähigkeit nicht rechtzeitig gemeldet haben. Es ist wichtig zu betonen, dass die elektronische Krankmeldung den Prozess vereinfachen soll, aber sie ändert nichts an den grundlegenden Rechten und Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Beide Seiten müssen sich an die gesetzlichen Bestimmungen halten und im Zweifelsfall rechtlichen Rat einholen. Die Transparenz und offene Kommunikation sind entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und ein gutes Arbeitsverhältnis aufrechtzuerhalten. Wenn Sie unsicher sind, welche Rechte und Pflichten Sie haben, sollten Sie sich an einen Anwalt für Arbeitsrecht oder an Ihre Gewerkschaft wenden. Diese können Ihnen eine individuelle Beratung anbieten und Ihnen helfen, Ihre Interessen zu vertreten. Die Kenntnis Ihrer Rechte und Pflichten ist der beste Schutz vor unberechtigten Ansprüchen und ungerechtfertigten Maßnahmen seitens Ihres Arbeitgebers. Sie ermöglicht es Ihnen, selbstbewusst aufzutreten und Ihre Position zu verteidigen.

Die Rolle der Akteure: Arzt, Krankenkasse, Arbeitgeber

Die elektronische Krankmeldung involviert drei Hauptakteure: den Arzt, die Krankenkasse und den Arbeitgeber. Jeder dieser Akteure hat eine spezifische Rolle und Verantwortlichkeiten. Der Arzt ist dafür verantwortlich, die Arbeitsunfähigkeit des Patienten festzustellen und die eAU elektronisch an die Krankenkasse zu übermitteln. Er muss sicherstellen, dass alle erforderlichen Daten korrekt und vollständig sind. Die Krankenkasse empfängt die eAU vom Arzt und leitet sie an den Arbeitgeber weiter. Sie ist auch dafür verantwortlich, die Daten zu prüfen und gegebenenfalls Rückfragen an den Arzt oder den Arbeitnehmer zu stellen. Der Arbeitgeber erhält die eAU von der Krankenkasse und verwendet sie als Nachweis für die Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers. Er muss die Daten vertraulich behandeln und darf sie nur für den Zweck der Entgeltfortzahlung verwenden. Die Zusammenarbeit zwischen diesen drei Akteuren ist entscheidend für den reibungslosen Ablauf des eAU-Prozesses. Wenn es zu Problemen kommt, ist es wichtig, dass alle Beteiligten offen und transparent miteinander kommunizieren, um die Ursache zu finden und das Problem zu beheben. Es ist auch wichtig zu betonen, dass jeder Akteur seine eigenen Systeme und Prozesse hat. Das bedeutet, dass es zu Verzögerungen oder Fehlern kommen kann, wenn die Systeme nicht optimal miteinander kommunizieren. Um diese Risiken zu minimieren, arbeiten die Akteure kontinuierlich an der Verbesserung der technischen Infrastruktur und der Standardisierung der Datenformate. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein fortlaufender Prozess, der ständige Anpassungen und Verbesserungen erfordert. Nur durch eine enge Zusammenarbeit und den Einsatz moderner Technologien kann die elektronische Krankmeldung ihre volle Wirkung entfalten und den administrativen Aufwand für alle Beteiligten reduzieren. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass alle Akteure ihre Rolle ernst nehmen und ihren Beitrag zu einem effizienten und transparenten eAU-Prozess leisten.

FAQ: Häufige Fragen zur elektronischen Krankmeldung

Hier finden Sie Antworten auf einige häufig gestellte Fragen rund um das Thema elektronische Krankmeldung.

Frage: Was passiert, wenn mein Arzt keine elektronische Krankmeldung ausstellen kann?

Antwort: In diesem Fall erhalten Sie eine Krankmeldung in Papierform. Diese müssen Sie dann Ihrem Arbeitgeber vorlegen.

Frage: Wie lange dauert es, bis die elektronische Krankmeldung bei meinem Arbeitgeber ankommt?

Antwort: Die Übermittlung der eAU sollte in der Regel innerhalb von ein bis zwei Werktagen erfolgen. Es kann jedoch in Einzelfällen zu Verzögerungen kommen.

Frage: Kann mein Arbeitgeber meine Krankmeldung einsehen?

Antwort: Ihr Arbeitgeber kann lediglich die Information abrufen, dass Sie krankgeschrieben sind und wie lange die Krankschreibung dauert. Die Diagnose selbst ist nicht einsehbar.

Frage: Was passiert, wenn ich im Urlaub krank werde?

Antwort: Auch im Urlaub müssen Sie Ihren Arbeitgeber unverzüglich über Ihre Arbeitsunfähigkeit informieren und eine ärztliche Bescheinigung vorlegen. Die eAU funktioniert auch im Ausland, sofern Ihr Arzt und Ihre Krankenkasse an das System angeschlossen sind.

Frage: Was mache ich, wenn meine Krankenkasse die eAU nicht an meinen Arbeitgeber weiterleitet?

Antwort: Setzen Sie sich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung und bitten Sie um Klärung. Informieren Sie auch Ihren Arbeitgeber über die Situation und bieten Sie an, die Krankmeldung in Papierform nachzureichen.

Frage: Gibt es eine Möglichkeit, den Status meiner elektronischen Krankmeldung zu überprüfen?

Antwort: Einige Krankenkassen bieten Online-Portale oder Apps an, über die Sie den Status Ihrer eAU überprüfen können. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, ob diese Möglichkeit besteht.

Frage: Was ist, wenn ich mehrere Jobs habe?

Antwort: Wenn Sie mehrere Jobs haben, muss die eAU für jeden Arbeitgeber separat ausgestellt und übermittelt werden.

Diese FAQ sollen Ihnen helfen, die wichtigsten Fragen rund um die elektronische Krankmeldung zu beantworten. Wenn Sie weitere Fragen haben, sollten Sie sich an Ihren Arzt, Ihre Krankenkasse oder einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden.

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Valeria Schwarz

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